Berühmte Archäologen
Zu den ersten berühmten Archäologen zählte der 1821 in Boulogne geborene Auguste Mariette. Bereits früh konnte sich Mariette für die Geschichte des alten Ägypten begeistern. Als Assistent im Pariser Louvre beschäftigt, erhielt er 1849 den Auftrag, nach Kairo zu reisen, um alte Schriften aufzukaufen. Sein Hauptaugenmerk galt der Erhaltung antiker Stätten und deren Schutz vor dem Raubbau der Touristen. Als berühmteste Grabung Mariettes gelten mehr als 140 Sphinxe, welche er in Sakkara frei legte. Es folgten Grabungen in Karnak, Edfu und die Öffnung dreier Pyramiden bei Sakkara. 1857 gründete Auguste Mariette das erste Ägyptische Museum in Bulak.
Heinrich Schliemann kann als Begründer der großflächigen Feldarchäologie angesehen werden. Der 1822 in Neubukow bei Schwerin geborene Schliemann konnte als Geschäftsmann in Russland und Kalifornien finanziellen Wohlstand erlangen. Er unternahm viele Reisen und fasste 1869 den Entschluss, Archäologe zu werden. Seine berühmteste Ausgrabung gelang ihm 1870 mit der Entdeckung Trojas und des Schatzes des Priamos.
Als Pionier der modernen Archäologie schlechthin gilt Sir Flinders Petrie. Der Altertumsforscher wurde 1853 in Charlton bei London geboren. Er reiste, wie zahllose berühmte Archäologen vor und nach ihm, nach Ägypten. 1884 gelang es ihm, Teile einer imposanten Statue Rames II. auszugraben. In den Folgejahren legte er die antiken Städte Daphnae und Naukratis im Nildelta frei. Hierbei führte er mit der schichtweisen Abtragung von Schutt und Sand eine neue Grabungsmethode ein und legte als erster Archäologe Wert auf Details, wie Glas- oder Tonscherben.
Seine Gabe, Detailgenau zeichnen zu können, verschaffte, dem 1873 im englischen Swaffham geborenen, Howard Carter Zugang zu den Ausgrabungsstätten in Ägypten. Er wurde zu einem Schüler von Sir Flinders Petrie. Sein Freund und Vertrauter Lord Carnavon, welchen Carter für die Archäologie begeistern konnte, übertrug ihm die Leitung der Grabungsarbeiten, welche zur Entdeckung des Grabes Tutanchamuns führten.
Mit Hiram Bingham wurde 1875 in Honolulu ein weiterer berühmter Archäologe geboren. Der Historiker an der Harvard-Universität unternahm mehrere Forschungsreisen nach Südamerika. 1911 stieß er auf die berühmten Relikte der Ruinenstadt der Inkas Machu Picchu. Die Ausgrabungen dauerten mehrere Jahre an und wurden von Bingham in einem Buch dokumentiert.